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Peter Giese

Peter Giese (* 6. August 1931 in Berlin; † 25. Mai 2005 ebenda) war ein deutscher Geophysiker und Geologe.

Giese studierte zunächst Geologie an der Freien Universität Berlin, promovierte 1956 dann an der Universität München mit einem seismologischen Thema. Hier wurde er im Jahr 1959 Assistent am Institut für Geophysik. Nach der Habilitation 1966 in Berlin wurde Giese im Sommersemester 1970 als Nachfolger von Klaus Strobach auf den Lehrstuhl für Geophysik der Freien Universität Berlin und zum Leiter des dortigen 1964 gegründeten Geophysikalischen Instituts berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 1998 bekleidete. Ihm wurde 1997 von der Geologischen Vereinigung die Gustav-Steinmann-Medaille verliehen.

Das bevorzugte Arbeitsfeld Gieses war die Refraktionsseismik, die er in zahlreichen Projekten anwendete. Ein Schwerpunkt war dabei der Alpenraum. Die Modelle der Erdkruste unter den Alpen, die von Peter Giese entwickelt wurden, besitzen noch heute ihre Gültigkeit. Er postulierte dort unter anderem die Existenz von zwei Mohorovičić-Diskontinuitäten, was lange umstritten war und Anfang der 1990er Jahre bestätigt werden konnte. Im Untergrund der Südalpen ist die Adria Platte auf die Europäische Platte aufgeschoben.

Durch die umfassenden Kenntnisse Gieses auf verschiedenen geowissenschaftlichen Gebieten trug er stark zur interdisziplinären Verknüpfung der Forschung und Lehre bei und war Co-Initiator einer Vielzahl internationaler geophysikalischer Großprojekte. Er war auf deutscher Seite der Koordinator des internationalen Geotraverseprojekts (EGT), das 1980 bis 1992 lief und einen geologischen Querschnitt durch den Aufbau Europas vom Nordkap bis Tunesien lieferte. Er war auch am DEKORP (Deutsches Reflexionsseismik-Projekt) und dem Kontinentalen Tiefbohrprojekt (KTB) beteiligt.

Neben den Alpen war ein weiterer Schwerpunkt das Studium der Gebirgsbildungsprozesse in den Anden, dem auch ein Sonderforschungsbereich der Deutschen Forschungsgemeinschaft (SFB 267 ''Deformationsprozesse in den Anden'') gewidmet war. Veröffentlicht in Wikipedia