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Herman Melville

rahmenlos mini| Herman Melville im Mai 1870 [[Datei:Herman Melville signature.svg|rahmenlos]] Herman Melville, geboren als ''Herman Melvill'', (* 1. August 1819 in New York City, New York; † 28. September 1891 ebenda) war ein amerikanischer Schriftsteller, Dichter und Essayist.

Melvilles erster Roman Typee handelt von der Reise zweier Deserteure durch die Südsee. Der Abenteuerroman traf den Geschmack der Zeit, trotz seiner Kritik am Kolonialismus und der vorbehaltlosen Darstellung der Indigenen. Die Tantiemen für den nachfolgenden Roman ''Omoo'' ermöglichten ihm schließlich die Heirat mit Elizabeth Shaw. 1847 erschien der Roman ''Mardi und eine Reise dorthin''. Melville selbst sah in seinem dritten Werk die Wende in seinem Schaffen. Das Südseeabenteuer entwickelt sich nach der Flucht zweier Seefahrer zur Seelenreise und Kosmogonie und endet in einer allegorischen Satire, in der er die Vergeblichkeit nationalstaatlichen Machtstrebens karikiert. Die zahlreichen Diskurse, das Anhäufen von Beschreibungen, die reiche sprachliche und stilistische Variation wie Schilderung seelisch-leiblicher Vorgänge, welche die Ausweglosigkeit und Absurdität aber auch Tragik des Handelnden zeigen, lassen die Totalität des Epos im modernen Roman wiederaufscheinen.

In den zwei darauffolgenden Werken ''Redburn'' und Weißjacke oder die Welt auf einem Kriegsschiff wählte Melville das Schiff als Mikrokosmos. Obwohl er beide Werke wegen ihrer vermeintlich mangelnden sprachlichen Kraft später abwertete, nicht zuletzt aufgrund ihrer zum Vorgängerroman geringeren Innovationsdichte, können sie als Intensivierung wie Straffung seines Vorgängers gelesen werden. Im Gegensatz zu Mardi sind die Hauptfiguren nicht nur als Allegorien oder Stellvertreter von Ideen gezeichnet, sondern als Charaktere fassbar und in der weißen Jacke des namenlosen Matrosen fasst Melville erstmals das Symbol des Nichts wie später im Wal Moby Dick. Als maritime Romane gehören sie wegen ihres Realismus zu den zugänglichen Werken des Autors. Mit seinem Roman ''Moby-Dick oder der weiße Wal'' verfasste er in der Fabel einer Waljagd das tragische Epos vom Antihelden Ahab, der auf der Suche nach Vergeltung am Verursacher seines abgetrennten Unterbeines den Untergang wählt. Der Roman zählt zu den bedeutendsten Werken der US-amerikanischen Literatur und wird wegen seiner formalen und stilistischen Erneuerungen als Vorläufer zahlreicher erst im 20. Jahrhundert veröffentlichter Romane der klassischen Moderne genannt. Der Roman zählt zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur.

Bereits mit Mardi und erneut mit Moby Dick blieb der finanzielle Erfolg aus. Dies war nicht zuletzt eine Reaktion auf seine erzählerische Eigentümlichkeit wie verwegene Themenwahl – der darauffolgende Eheroman Pierre oder die Doppeldeutigkeiten behandelt einen geschwisterlichen Inzest –, wenngleich seine Erzählungen, die 1856 unter The Piazza Tales erschienen von Zeitgenossen als literarische Leistungen gewürdigt wurden. Die sechs Erzählungen, darunter The piazza, Bartleby der Schreiber, Benito Cereno und The Encantadas zeigen Melville erneut als großen Erneuerer der US-amerikanischen Prosa und herausragenden Vertreter der Weltliteratur. 1857 erschien mit The Confidence-Man Melvilles letzter Roman. Der ehemalige Seefahrer musste bis zu seinem Renteneintritt wegen seines geringen Auskommens als Zöllner im New Yorker Hafen arbeiten.

Im späten Alter verfasste er seinen ersten Gedichtband. Darauf folgte das Versepos ''Clarel'' und der Gedichtband ''John Marr and Other Sailors''. Sein letztes Werk, die postum herausgegebene Novelle Billy Budd erlangte Weltruhm. Melvilles Lyrik, die ähnlich seinen mittleren und späten Romanen sich an dem poetischen Theorem der ''Blackness'', einer Heroik in der Moderne sowie der Totalität des Epos orientiert und seelische Grenzbereiche wie Schmerz, Wahn, das Leiden wie Erlösungsverlangen thematisiert, wird der Hermetik zugeordnet. Veröffentlicht in Wikipedia