Keine Ergebnisse!

Für Ihre Suchanfrage - Mishima, Yukio - wurde keine Übereinstimmung gefunden.

Mishima Yukio

Yukio Mishima 1956 mini|Yukio Mishima 1956 mini|80px|Signatur

Mishima Yukio (; im Deutschen Yukio Mishima; * 14. Januar 1925 in Tokio als ''Hiraoka Kimitake'' (); † 25. November 1970 ebenda) war ein japanischer Schriftsteller, Poet, Bühnenautor, Regisseur, Schauspieler, Model und politischer Aktivist. Mishima schrieb Romane, Drehbücher, Schauspiele, Erzählungen, Gedichte sowie ein Libretto und gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts.

Seine avantgardistischen Werke sind charakterisiert durch ein weitgefächertes Vokabular, vielschichtige Metaphern, die Fusion traditionaler japanischer mit moderner westlicher Literatur und seine Obsession hinsichtlich der Einheit von Schönheit, Erotik und Tod.

Neben seiner Arbeit als zeitgenössischer Autor japanischer Nachkriegsliteratur war Mishima auch nationalistischer politischer Aktivist und gründete die Tatenokai, eine private Miliz. Er lehnte den zunehmenden westlichen, materialistischen Einfluss auf Japan ab und war ein erklärter Gegner globalistischer Bestrebungen, kommunistischer Bewegungen sowie der Neuen Linken. Ihn beeindruckten Ideen des japanischen Nationalismus wie Kokutai („Volkscharakter“) und Yamato-damashii („Volksgeist“) sowie die kulturellen Ausprägungen des Shintō, die er durch die Popularisierung westlicher Strömungen bedroht sah. Ebenso machte er sich Sorgen um eine Identität der japanischen Bevölkerung als Ganzes. Sein politisches Weltbild fasste er in seinem Essay ''Verteidigung einer Kultur'' zusammen.

Am 25. November 1970 unternahm er mit vier Mitgliedern der Tatenokai einen Putschversuch auf das militärische Hauptquartier mit dem Ziel, die Verfassung Japans abzuschaffen und die Macht des japanischen Kaisers zu restaurieren. Nachdem dieser fehlgeschlagen war, beging Mishima rituellen Selbstmord. Der Putsch wurde nachher als „Mishima-Vorfall“ weltweit bekannt.

Sein Werk umfasst die Romane ''Bekenntnisse einer Maske'', ''Der Klang der Wellen'', ''Der Tempelbrand'', ''Nach dem Bankett'', ''Der Seemann, der die See verriet'', die Kurzgeschichte ''Patriotismus'', sowie seinen autobiografischen Essay ''Sonne und Stahl''. Auch in der Theaterszene konnte er sich durch international gepriesene Werke wie ''Rokumeikan'', ''Madame de Sade'' und ''Mein Freund Hitler'' etablieren; seine Theatersammlung ''Fünf moderne Nō-Spiele'' gilt allgemeinhin als das Werk, das traditionelles japanisches Theater auch im Ausland salonfähig gemacht hat.

Sein Opus magnum entstand zwischen 1965 und 1970 in Form der Roman-Tetralogie ''Das Meer der Fruchtbarkeit'', bestehend aus ''Schnee im Frühling'', ''Unter dem Sturmgott'', ''Der Tempel der Morgendämmerung'' und ''Die Todesmale des Engels''. Mishima sollte 1968 als erster japanischer Autor mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet werden. Der Preis wurde jedoch aus politischen Gründen noch vor der Verleihung zurückgezogen. Zur Ehrung seines Lebenswerkes wurde 1988 der Mishima-Preis eingeführt, der seither jährlich vergeben wird. Veröffentlicht in Wikipedia